Ein kurzer Crash-Kurs zum Thema Wallets.
Falls du dich entschlossen hast, dich etwas näher mit dem Thema Kryptowährungen auseinanderzusetzen, wirst du früher oder später mit Wallets konfrontiert werden.
Was ist das also eigentlich?
Ein Wallet (engl. Geldbeutel) ist im Bezug auf Kryptos nicht der Aufbewahrungsort der Coins. Diese bleiben auf der Blockchain. Im Wallet werden lediglich die Schlüssel (auch als „Keys“ bezeichnet) verwahrt, welche die Aktionen der Coins legitimieren. Durch kryptografische Verschlüsselung geschützt, gelten Wallets als sehr sicher.
Ich werde nicht allzu technisch werden, jedoch ist es wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass es Public Keys und Private Keys gibt. Die Private Keys sind die, die du niemals aus der Hand geben solltest.
Es gibt diverse Arten von Wallets, die grob in zwei Gruppen unterteilt werden können:
- Online-Wallets (gelegentlich auch Hot-Wallets bezeichnet)
- Wallets auf den Crypto-Börsen
- Wallets bei entsprechenden spezialisierten Anbietern online
- Offline-Wallets (gelegentlich auch Cold-Wallets bezeichnet)
- Paper Wallets
Schauen wir uns diese verschiedenen Arten mal kurz genauer an:
Wallets auf den Krypto-Börsen
Diese Online-Wallets kriegst du in der Regel automatisch von der jeweiligen Crypto-Börse, wenn du du eine Währung dort kaufst.
Wenn du vor hast, deine Coins in solchen Wallets zu belassen, solltest du der jeweiligen Börse voll vertrauen. Ich meine damit weniger, weil sie dir die Wallets samt Inhalt entziehen könnten (und das können sie definitiv – liess nur ein bisschen in den AGBs), da das meines Wissen für gewöhnlich nur in triftigen Fällen passiert. Ich habe bisher auf Krypto-Börsen nur sehr angenehme Erfahrungen gemacht (die Plattformen die ich kenne und persönlich nutze sind: Binance, BitPanda, Coinbase). Vielmehr solltest du volles Vertrauen haben, da diese Plattformen immer mal wieder Ziel von Hackern werden und wenn diese erfolgreich sind, dann stehst du eventuell ohne etwas da. Einer der größten Vorfälle war der der Börse Mt.Gox (auf Wikipedia kannst du mehr dazu lesen).
Ob es eine Versicherung gibt (von dir oder der Börse), die in solchen Fällen Ersatz leistet, ist fraglich. Natürlich betreiben die grossen Krypto-Börsen immense Aufwände, um ihre Plattformen sicher zu halten.
Ein beträchtlicher Vorteil gegenüber anderen Wallets ist, dass du deine Coins bei Bedarf direkt verkaufen kannst, da sie bereits auf der Börse deines Vertrauens liegen und nicht erst dorthin transferiert werden müssen.
Wallets bei entsprechenden spezialisierten Anbietern online
Auf diesem Themengebiet kenne ich mich leider noch nicht wirklich gut aus und möchte hier daher keine Empfehlungen geben, aber die Risiken für diese Online-Wallets sind im Prinzip gleich wie beim vorherigen Punkt. Falls du Erfahrungen hast: lass es mich wissen. Ich freu mich über deinen Bericht.
Hardware-Wallets (die bekanntesten Anbieter sind Ledger und Trezor)
Sehen aus wie USB Sticks, sind aber vollgepackt mit beindruckender Technik. Sie stellen sicher, dass die Private Keys auf dem Gerät bleiben. In allen Fällen. Da diese Hardware-Wallets abseits des Internet sind und nur bei Bedarf an deinen Computer oder dein Smartphone angeschlossen werden, gelten sie als sehr sicher.
Für die Nutzung verbindest du den Stick mit deinem Gerät und validierst deine Aktionen (typischerweise über Knöpfe oder Touchdisplays am Wallet selbst).
Das Gefahrenpotential birgt hier jeweils der Computer oder das Smartphone selbst: deine Eingaben (z.B. an welche Adresse du sendest) könnten manipuliert werden, wenn dein Gerät infiziert ist und du unachtsam bist. Beispielsweise wenn du die Eingaben nicht sauber kontrollierst (generell ein wichtiger Punkt: kontrolliere immer deine Eingaben – frei der Devise „Lieber einmal zu viel. als einmal zu wenig.“).
Es empfiehlt sich also, definitiv ein anständiges Sicherheitsprogramm auf deinen Geräten zu haben, Dies gilt auch, wenn du mit Krypto nichts am Hut hast, aber in diesem Fall ganz besonders. Spare nicht an deiner Cyber-Sicherheit.
Paper Wallets
Sind das, nach dem sie klingen:
Hier werden die Keys auf Papier oder einem ähnlichem Medium physisch notiert. Das macht sie unempfindlich gegenüber Hackern, doch solltest sichergestellt werden, dass sie ordentlich verwahrt werden. Wenn der Paper-Wallet verloren geht oder beschädigt/zerstört wird, ist der Zugriff unwiderruflich verloren.
Welcher Krypto-Wallet Typ gewählt werden sollte
Die Entscheidung, welche Art Wallet genutzt werden soll, ist eine sehr persönliche und sollte selbstständig und sorgfältig getroffen werden. Eine Kombination von mehreren Wallets ist ebenfalls möglich, um das Risiko zu streuen und Vorteile verschiedener Wallet-Typen zu nutzen.
Eine Überlegung wert, kann es auch sein ein Bankschliessfach zu beziehen, in welchem du deine Offline- / Cold-Wallets unterbringen kannst.
Ich hoffe, dieser Artikel konnte dir einen groben Überblick über dieses Thema verschaffen.