Der Begriff löst regelmässig Verwirrung aus. Wenn auch du noch nicht ganz verstanden hast was das ist, hast du hier nochmals eine einfache Erklärung.
Falls dir noch nicht ganz klar ist, was ein Domain Name eigentlich ist bist du nicht allein. Leider werden Erklärungsversuche häufig zu technisch und dadurch abstrakt für den Normalanwender. Ich werde wie gewohnt das Thema an der Oberfläche behandeln.
Den Begriff Domain hast du vielleicht schon häufiger mal gehört und möglicherweise ordnest du ihn bereits irgendwo in Richtung „Webseiten und Co.“ ein. Das ist schonmal ein Anfang. Was ich aber häufig erlebe ist, dass dann die genauere Einordnung nicht mehr allzu gut passt. Immer wieder sehe ich verwirrte Blicke, wenn erklärt wird, dass Webseite und Domain nicht das gleich sind.
Eine Domain ist eine für Benutzer einprägsame Adresse, welche mit verschiedenen Online-Diensten verknüpft werden kann. Beispielsweise mit Webseiten (jeweils der vordere Teil in Adresszeile des Browsers, wie google.com) oder E-Mail Adressen (der Teil hinter dem @-Symbol, wie gmail.com).
Es gibt einige gute Analogien, was die Aufgabe und Funktion von Domain Namen ist und ich verwende für gewöhnlich zwei. Da Aha-Momente nicht für jeden gleich passieren, werde ich beide aufführen. Vielleicht ist eine logischer für dich als die andere.
Domain Namen einfach erklärt
- Analogie 1: eine Domain ist wie eine Telefonnummer
Ok, aber was meine ich genau damit?
Genauso wenig wie deine Telefonnummer, dein Telefon ist, ist die Domain nicht deine Webseite. Es wird nur geregelt, dass man dein Telefon, respektive deine Webseite erreicht.
Wenn jemand deine Nummer anruft wird der Anruf so geroutet, dass der Anruf auf deinem Telefon ankommt.
Mit einer Domain sieht es ähnlich aus: der Besucher gibt deine Domain ein, es wird geprüft auf welche Webseite deine Domain ausgerichtet ist und der Inhalt wird aufgerufen.
- Analogie 2: eine Domain ist wie deine Hausnummer
Sagen wir du besuchst ein Familienmitglied, dass in der Hauptstrasse Nummer 61 lebt. Durch die Bezeichnung weisst du genau wo du hin musst., aber du kannst dich in der Hauptstrasse Nummer 61 im Wohnzimmer, im Bad, in der Küche, etc. aufhalten. Du bist nach wie vor in der Hauptstrasse 61.
Bei Domainnamen ist das ähnlich. Du kennst den Domainnamen und somit dein Ziel. Du rufst ihn auf und landest auf der Homepage einer Webseite, welche man mit dem Eingangsbereich des Haus deines Verwandten vergleichen könnte.
Von diesem Eingangsbereich kannst du dich aber weiter durch das Haus in andere Bereich bewegen.
Auf Webseiten kann das z.B. so aussehen:
Du kommst über die Eingabe des Domainnamen in der Adresszeile deines Browsers auf der Homepage an, du klickst in der Navigationsleiste auf „Shop“ und du wirst weitergeleitet auf einen anderen Bereich.
Für gewöhnlich sieht das dann in der Adresszeile etwa so aus:
beispiel.com -> beispiel.com/shop
oder so
beispiel.com -> shop.beispiel.com
Theoretisch ist es auch möglich, dass es dich auf eine gänzlich andere Domain weiterleitet, aber hierauf gehe ich an dieser Stelle nicht näher ein, da es für das Verständnis nicht wirklich förderlich ist. Es reicht kurz das weitverbreitetste Beispiel hierfür zu nennen: Suchmaschinen. Du bist auf beispielsweise ecosia.org und klickst auf ein Suchergebnis – du wirst nicht auf Ecosia bleiben, sondern auf die entsprechende Domain weitergeleitet, die auf eine andere Webseite auflöst und diese letztlich in deinem Browser anzeigt.
Daher nochmals zur Wiederholung:
Zusammengefasst sind Domain Namen eine vereinfachte bzw. gut zu merkende Variante deiner eigentlichen Internet-Adresse, welche sich mit deiner Webseite (und anderen Diensten) verbinden lässt.
Ich denke das sollte dir ein grobes Verständnis über Domainnamen gegeben haben.
Falls du noch Lust hast kannst du gerne noch etwas weiterlesen.
Immer noch hier? Okay, weiter gehts.
Domainnamen wurden früh eingeführt und sind eigentlich nur eine Maske für die echten Adressen im Internet. Man könnte es mit Kontakten in deinem Smartphone vergleichen, um die Analogie mit dem Telefon nochmals aufzugreifen. Statt dass du jedes Mal die vollständige Telefonnummer deines Freundes eingibst, wirst du nur schnell den Namen eintippen und dieser ist mit der Telefonnummer verknüpft und diese wird angerufen. Das Ergebnis ist gleich, aber der Weg deutlich komfortabler, da dir keine komplexen Zahlenabfolgen merken musst.
Da IPs in Ihrem Format nochmals unhandlicher sind als die meisten Telefonnummern, machen Domain Namen besonders sinn um das Internet Benutzerfreundlich zu gestalten.
Was IP-Adressen sind – vereinfacht betrachtet
Der Begriff IP ist dir vermutlich schonmal begegnet.
Der Kürzel „IP“ steht für Internetprotokoll. Es handelt sich bei Internetprotokol-Adressen um eindeutig identifizierbare Zeichenabfolgen, welche in Blöcken erfasst sind. IP-Adressen sind für den effizienten Betrieb des Internet ausgelegt und nicht darauf einprägsam für den Anwender zu sein.
Es gibt die beiden Arten IPv4 und IPv6.
IPv4 basiert auf 32bit. Was das genau bedeutet werde ich nicht versuchen zu erläutern. Relevant ist jedoch, dass aufgrund dieses Prinzips die Nummern für IPv4 Adressen sehr limitiert ist. Genau genommen brauchen wir bereits mehr Adressen, als es von diesen gibt:
4,294,967,296
Die Anzahl reicht nicht einmal aus, um jeden Menschen der Welt mit einer IP Adresse zu versorgen. Und da immer mehr Leute, mehr als nur ein Gerät haben, reicht es hinten und vorne nicht.
Der Nachfolger IPv6 ist 128bit-basiert (was ich ebenfalls nicht versuchen werde zu erläutern). Die Menge ist jedenfalls um ein vielfaches höher als bei IPv4, denn es ergibt sich nicht nur eine Vervierfachung, wie man vielleicht vermuten könnte. Die Gesamtmenge an möglichen IPv6 Adresse beläuft sich auf annähernd 340 Sextillionen – eine Zahl die man sich nur schwer vorstellen kann. Es würde reichen zu sagen es gibt nahezu unbegrenzt IPv6 Adressen, aber zum Spass können wir uns das ganze doch mal gegenüber stellen:
IPv4 | 4 294 967 296 |
IPv6 | 340 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 |
Falls du dich jetzt fragst wie eine solche IP-Adresse aussehen kann, hier jeweils ein Beispiel einer solchen:
IPv4: 207.142.131.23
Immer bestehend aus vier Blöcken. Die jeweiligen Blöcke liegen immer zwischen 0 und 255 und werden durch Punkte getrennt.
IPv6: 2001:0db8:85a3:08d3:1319:8a2e:0370:7344
Bestehend aus acht Blöcken, welche Buchstaben und Ziffern beinhalten können.
Du siehst also, beide Arten sind nicht unbedingt einprägsam oder einfach zu kommunizieren. Und hier kommen wir wieder zurück zum Thema Domainnamen, denn Domainamen sind dafür gedacht genau diesbezüglich Abhilfe zu schaffen.
Funktionsweisen von Domain Namen
Wenn du einen Domainnamen hast, kannst diesen auf eine bestimmte IP Adresse zeigen lassen. Die IP Adresse kann dann wiederum auf einen Server zeigen, der dann weiss welche der dort gespeicherten Inhalte angezeigt werden sollen, wenn eine Anfrage für diesen spezifischen Domainnamen eintrifft.
Der vereinfachte Ablauf würde so aussehen:
- Eingabe eines Domainamen im Browser
- Ermittlung der IP Adresse auf welche die Domain zeigt
- Ermittlung des Servers auf welchem die Webseite liegt
- Aufrufen der Webseite
Du kennst jetzt also grob die Funktion und den Ablauf.
Nun ist dir ist vielleicht schon aufgefallen, dass es verschiedene Domainendungen gibt: .COM, .DE, .CH, .AT, usw.
Diese Domainendungen bezeichnet man als Top-Level-Domain (kurz TLD), also die höchste ebene der Domain. Es ist die höchste Ebene, da man Domainnamen von hinten auflöst. Eine Domain sieht eigentlich so aus:
beispiel.com.
Der Punkt zum Schluss ist kein Tippfehler, sondern tatsächlich da (nur wird er für gewöhnlich in der Adresszeile von Internetbrowsern nicht angezeigt). Der Punkt sagt aus, dass es hier losgeht. Dann folgt die TLD, welche von der entsprechenden Registrierungsstelle (engl. Registry) verwaltet werden. Diese TLDs ermöglichen beispielsweise, dass es nicht nur einmal die Möglichkeit gibt, den begriff Motor zu verwenden. Es gibt die Möglichkeit für motor.COM, motor.DE, motor.CH, motor.AT und etliche mehr (es kommen in hoher Geschwindigkeit neue dazu).
Weiter ist es Anwendern, wie dir und mir, möglich grob einzuordnen, ob die Seite Relevant ist. Eine Webseite für einen Schreiner mit der Endung .CA (Canada), ist für einen Reparaturauftrag für ein kleines Tischen in den meisten Fällen ungeeignet, was sich so leicht erkennen lässt. Über die Zeit haben sich die Domainendungen jedoch über die Ländergrenzen vermischt. Insbesondere wenn die Endung eine zweite Bedeutung hat. Ein populäres Beispiel ist:
.TV
Denn entgegen der häufigen Annahme, dass diese Endung für TV-Sender gedacht ist, handelt es sich eigentlich um die länderspezifische Top-Level-Domain des Inselstaates Tuvalu im Pazifischen Ozean.
Die verschiedenen Registrierungstellen definieren ein Regelwerk, für die entsprechenden Domainendungen, welche sich nahezu alle, an denen der ICANN (Internet Corporation for Assigned Names) orientieren. Die Registrierungsstellen bieten meist die Möglichkeit, dass direkt bei diesen Domainnamen registriert werden können, doch befähigen (akkreditieren) diese auch weitere Unternehmen als so genannte Registrare für Ihre TLD(s). Bei diesen kannst du ebenfalls Domainnamen registrieren, was in den meisten Fällen die typischere Anlaufstelle ist, wenn man einen Domainnamen registrieren möchte.
Das sind also die drei Parteien in einem solchen Szenario:
Registry = die Registrierungsstelle der entsprechenden Domainendung / TLD
Registrar = ein Unternehmen, welches befähigt ist Domains für entsprechende TLDs für Entitäten (wie Privatpersonen, Unternehmen, Vereine, etc.) zu registrieren.
Registrant = einen Entität, die ein Domainnamen im eigenen Namen hat registrieren lassen. Zum Beispiel du. 🙂
So ich denke, das reicht soweit. Nur eine Sache noch:
Ein guter Registrar ist viel wert. Der Registrar meines Vertrauens ist mein Arbeitgeber. Es mag viele andere geben und ich möchte dich ermutigen, deine eigene Recherche zu machen. Hier gehts jedenfalls zu meinem:

Spezieller Hinweis für dich:
Es gibt mittlerweile eine neue Art Domain Namen, die auf Blockchain basieren (der Link führt dich zum entsprechenden Artikel.
Diese Domains sind gerade deshalb spannend, da diese nicht entzogen und daher nicht entzogen werden können (dies ist insbesondere gegen Zensur sehr interessant).